Niklaas, ein Junge aus Flandern

Als ich noch eine einzelne Zahl als Alter hatte, habe ich mir oft am Nachmittag im ORF die Kinderserien angesehen. Die Privaten empfingen wir noch nicht und das Programm auf dem Schweizer Kanal gefiel mir damals nicht sonderlich.

Damals lief im ORF die Serie „Niklaas, ein Junge aus Flandern“, basierend auf der Geschichte „The Dog of Flanders“ von Marie Louise de la Ramée (1839 – 1908). (http://de.wikipedia.org/wiki/Ouida).

Obwohl es eine Kinderserie war, war die Traurigkeit omnipräsent. Bereits in der ersten Folge lernt man einen kleinen Jungen kennen, der in ärmlichen Verhältnissen bei seinem Grossvater aufwächst. Später lernt man seinen Hund, Patrasch, kennen, den er vor einem sadistischen Händler rettet. Und man lernt auch ein Mädchen, Aneka, kennen, die als einzige zu ihm hält und über die Standesunterschiede hinwegsieht. Sie sieht ihn nicht mit den Augen Erwachsener. Sondern mit der Unschuld eines Kindes. Ihrem Vater, dem reichen örtlichen Gutsbesitzer, ist Niklaas und dessen Freundschaft zu Aneka von Beginn an ein Dorn im Auge.

Und als ob es das Leben nicht schon so schlecht mit dem Protagonisten meint, verliert er im Laufe der Serie auch seinen über alles geliebten Grossvater.

Trotz allem hat Niklaas einen Traum: Er möchte, inspiriert durch die Arbeiten Peter Paul Rubens, Maler werden. Sprichwörtlich vom Munde abgespart, kann er sich Zeichenmaterial kaufen. Seine Liebe für Details und seine Geduld lassen ihn bald zu einem sehr talentierten Maler werden. Doch, gerade als man denkt, es würde bergauf gehen, wird an einem Wettbewerb das Bild eines reichen Jungen bevorzugt…

Kurz: „Niklaas, ein Junge aus Flandern“ ist definitiv keine einfache Kost für Kinder. Ich erinnere mich, dass ich damals regelmässig bei dieser Sendung geweint habe.

Jetzt, rund ein viertel Jahrhundert später, sehe ich mir die Serie meiner Kindheit wieder an. Die Erinnerungen sind schlagartig wieder da und auch jetzt vergiesse ich bei den vielen Schicksalsschlägen Tränen. Früher fand ich einige Szenen traurig, nun, da ich älter bin und die Zusammenhänge verstehe, finde ich die ganze Geschichte traurig. Insbesondere deshalb, weil ich das Ende – ich habe es früher nur geahnt – trotz der deutschen Erzählstimme, die das Gegenteil spricht, verstehe: Niklaas stirbt am Ende. Das ist sein Schicksal. Auch wenn letztlich die Erwachsenen, die Niklaas soviel Unrecht angetan haben, ihre Fehler einsehen… Helfen können sie ihm nicht mehr.

Ich liebe diese Geschichte. Wenn sie nur nicht so traurig wäre. Oder, vielleicht gerade deswegen.

Android. Ein neuer Versuch.

Zugegeben: In meiner Umgebung und in der Unternehmung gelte ich als «Apple»-Evangelist. Seit Jahren arbeite ich – privat und beruflich – auf Geräten der Firma mit dem angebissenen Apfel, habe unzählige iPods und fast alle Generationen des legendären Telefons durchgemacht. Für mich war jedoch immer klar, dass es auch noch andere Betriebssysteme gibt die man nicht vernachlässigen durfte…

Vor einigen Jahren habe ich einen ersten zaghaften Versuch unternommen, mich mit «Android» anzufreunden. Es blieb bei einem einmaligen kurzen Intermezzo. Inzwischen hat sich die Welt um «Android» entwickelt und so wagte ich im März einen neuen Versuch und schaffte ein «Nexus 7» an.

Seit August 2013 bin ich nun Besitzer eines entsprechenden Telefons ausgerüstet mit «Android». Es handelt sich dabei um ein Smartphone aus dem Hause «HTC»: Das «HTC One». Wer sich für die Spezifikationen interessiert, der sei auf diese Seite und für einen Test auf diese Seite verwiesen.

Bin ich nun «Überläufer»?

Nein!. «Apple» bietet ein grossartiges Gesamtkonzept und dessen Philosophie kann man lieben oder hassen. Wer sich darauf einlässt, bekommt ein «sauberes» Ökosystem inklusive Endgeräte und zahlreicher Möglichkeiten. Sowohl «App Store» als auch der schier unübersichtliche Zubehörmarkt erlauben es fast alle Wünsche zu realisieren. Zumindest sofern diese mit den Regeln im «Apple»-Universum übereinstimmen.

Natürlich besitze ich noch ein «iPad» welches ich zum Spielen benutze und werde auch weiterhin mit einem «Macbook Pro» arbeiten. Das Betriebssystem «OS X» ist zum Glück nicht ganz so rigide abgesichert wie «iOS». Noch nicht…?

Warum nun also «Android»? Es gibt Dinge, die mit «Android» einfacher möglich sind: z. B. die Benutzung ohne eine grosse aufgeblähte Software à la «iTunes» oder auch das Verwenden verschiedener Profile (entweder zeit- oder ortsgesteuert) und – was ich persönlich ideal empfinde – man kann den gesamten Datenverkehr verschlüsseln und entsprechende alternative Software verwenden. «Android» erlaubt es auch, alternative Standard-Programme zu verwenden. Etwas, was bei «iOS» nicht möglich ist – vorerst zumindest.

Unter «Android» ist es auch möglich, eine alternative Software («Custom Rom») aufzuspielen. Mit Hilfe dessen man das Mobiltelefon stärker an seine Bedürfnisse anpassen kann. Da ich mit der Standardsoftware («Stock Rom») zufrieden bin, habe ich es lediglich «gerootet». Das bedeutet, dass ich auch Applikationen ausführen kann, die «Root»-Rechte benötigen (z. B. um komplette Sicherungen zu erstellen oder den Takt des Prozessors zu modifizieren). Insgesamt kann man – wenn man weiss was man tut – sehr viel mit seinem Gerät realisieren.

«Android» hat für mich allerdings zwei Nachteile:

Erstens müssen alle Applikationen, die für «iOS» erworben wurden, neu gekauft werden. Es gibt nur einige wenige personalisierte Programme die plattformübergreifend verwendet werden können. Je nach Grösse des vorhandenen Bestandes muss ziemlich viel Geld in die Hand genommen werden um alle Applikationen zu ersetzen.

Zweitens ist die Ergonomie, die bei «Apple» hochgelobt wird – und wohl mit «iOS 7» den Bach runtergehen wird – noch in den Kinderschuhen. Viele Anwendungen haben nicht die gleichen Bedienkonzepte und so ist in der ersten Zeit eine ziemliche Verwirrung an der Tagesordnung.

Insgesamt gesehen ist «Android» seit meinem ersten Versuch erwachsen geworden. Die Bedienung macht Spass und lässt sich mit entsprechenden Tools noch verfeinern.

In unregelmässigen Abständen werde ich künftig über meine Nutzung und interessante «Android»-Applikationen berichten.

Ein neuer Besuch: Android

Android LogoMein erster Ausflug in die Welt der «Androiden» ist schon einige Jahre her – das Fazit damals war durchaus positiv. Da ich jedoch privat vorwiegend auf «Apple» und dessen Infrastruktur (iCloud, etc.) setze, blieb der Ausflug recht kurz.

Aus beruflichen Gründen wage ich einen erneuten Ausflug in die Welt von «Android»: Für meine Firma teste ich derzeit das «Google Nexus 7» («N7») Tablet. Informationen und Testberichte gibt es im Internet zur Genüge sodass ich mir hier eine Aufzählung der Features ersparen kann. Vielmehr möchte ich auf die Unterschiede der Betriebssysteme eingehen. Normalerweise benutze ich ein «iPhone 4S» und ein «iPad» der dritten Generation.

Wie auf allen «Nexus»-Geräten ist auch auf diesem 7-Zoll-Tablet eine «nackte» Version des Betriebssystems installiert. Das bedeutet, dass der Hersteller keine eigene Oberfläche über «Android» gestülpt hat. Das macht sich vor allem bei der Geschwindigkeit bemerkbar. Das «N7» läuft extrem flüssig.

Was an «Android» zu gefallen weiss: Die freie Anordnung von «Icons» und «Widgets». Dadurch wird jedes Gerät individuell. Die Individualität ist bei «Apple» ziemlich eingeschränkt… Es können lediglich der «Home»- und der «Lockscreen» geändert werden.

Der «Google Play (Store)», das Pendant zum legendären «App Store» von «Apple» ist voll bestückt mit mehr oder weniger nützlichen Programmen und Spielen. Hier liegt auch ein grosser Vorteil gegenüber «iOS»: Ich kann einen alternativen Browser als neuen Standard definieren, einen «Live»-Hintergrund installieren oder auch einen neuen «Launcher» (Programmstarter).

Wirtschaftlich gesehen ist der «Play Store» für mich als Konsumenten interessanter: Ich kann jede Kauf-Applikation innert 15 Minuten testen und durch eine Deinstallation wieder zurückgeben. Wie oft kommt es vor, dass man eine Applikation testen möchte, aber keine Demo findet. Gerade im «App Store» ist das ein grösseres Problem.

Bis jetzt ist – zumindest in Europa – eine Kreditkarte zwingend nötig, um bei «Google» einzukaufen. Bald soll es jedoch auch Gutschein-Karten à la «iTunes Card» geben, mit denen man digitale Inhalte erwerben kann.

So werde ich in den nächsten Wochen meine (berufliche) Zeit nutzen, «Android» besser kennen zu lernen. An dieser Stelle werde ich über meine Erfahrungen berichten.

Logo: Android Robot: http://developer.android.com/images/brand/Android_Robot_200.png

Sexismus und Rassismus

Endlich hat «Social Media» eine ernsthafte Daseinsberechtigung gefunden: Die #Aufschrei-Debatte zeigt sehr gut, wie man mit sozialen Netzwerken Menschen erreichen und – was noch wichtiger ist – den Betroffenen eine Stimme geben kann. Endlich geht es nicht um das Sammeln von «Likes» für bestimmte Zwecke. Nein, ich halte das nicht für schlimm, aber der #Aufschrei bewegt sich doch – zum Glück – in anderen Sphären.

Als Mensch, der zeit seines Lebens mit Rassismus konfrontiert wurde und wird, wünsche ich mir, dass diese Debatte ein Umdenken auslöst. Klar, in der aktuellen Debatte geht es nicht um Rassismus. Oder etwa doch? Nein, Frauen sind natürlich keine Rasse und Rassen sowie deren Einteilung sind ohnehin doof… Und Männer betrachten Frauen hoffentlich nicht als Rasse…

Aber Sexismus hat oft auch mit Rassismus zu tun. Ein Artikel der «Welt Online» vom 09. November 2011 bringt es so auf den Punkt:

«Der Sexismus ist mit einer Neigung zur sozialen Dominanz und mit Autoritarismus verbunden. Das heißt, dass sexistische Menschen Hierarchien und soziale Ungleichheiten akzeptieren. Sie glauben, dass die verschiedenen Gruppen den Status haben, den sie verdienen, und das die Klasse, zu der sie gehören, die Beste ist.»

Für mich bedeutet das, dass man sich am liebsten nur mit Menschen aus der eigenen Gruppe und/oder aus einer «hierarchisch tieferen» Gruppe zusammentun sollte. Eine sehr bedenkliche Tendenz. [Persönliche Erfahrung: «Mit dir wäre ich gerne zusammen, aber deine Hautfarbe ist ein Problem…»]

An der ganzen Sache sind die Medien ja nicht ganz unschuldig: Sendungen wie «Auf Brautschau im Ausland» wollen uns folgendes zeigen: Die «armen» Männer bekommen hier keine Frauen und «müssen» sich im Ausland ein «Dummchen» anlachen. Sendungen dieses Kalibers gibt es zur Genüge. Die Kultur der Einheimischen wird auf die Schippe genommen und – immer unter dem Aspekt der «westlich zivilisierten» Welt kritisiert. Sodass der «08/15»-Zuschauer am Ende denken muss dass diese Männer den Frauen ja noch einen Gefallen tun, sie aus dieser armen Welt zu «retten». Der Völkerverständigung und der Verständigung zwischen Mann und Frau dienen solche Formate nicht.

Natürlich: Die Protagonisten werden in der Show selber gnadenlos vorgeführt und realisieren – falls überhaupt – erst viel später, was mit ihnen geschehen ist. Ihnen kann man insofern einen Vorwurf machen, als das sie hätten wissen müssen, was auf sie zukommt. Aber zugleich sind sie eben auch Opfer einer Unterhaltungsindustrie, die das Vorführen von Menschen als Unterhaltung propagiert.

Was ich mir in der aktuellen Debatte wünschen würde: Dass die Medien insbesondere auch TV-Sender, ihre Verantwortung wahrnehmen und ihre Sendungen einmal auf den Prüfstand stellen. Es kommt nämlich nicht von ungefähr, dass einige Zeitgenossen so ein krudes Frauenbild haben…

Mein liebster Freund…

Mein liebster Freund,

irgendwann musste es wohl soweit kommen. Du bist nun zehn Jahre alt. Ein stolzes Alter für deine Art. Sagt man. Für mich ist das zu wenig. Du bist mein liebster Freund, mein treuester Begleiter. Ohne dich herrscht in meinem Leben eine gähnende Leere. Eine Lücke, die nicht wieder aufzufüllen ist.

War dieser Zeitpunkt bis vor einigen Tagen noch in allzu weiter Ferne (wo er auch hingehört), so ist er seit heute schlagartig näher gerückt: Der Tag, an dem ich mich von dir verabschieden muss. An dem ich dich gehen lassen muss und du mich alleine zurücklässt. Aber gute Freunde sind füreinander da, nicht wahr? Es ist meine verdammte Pflicht diesen letzten Weg mit dir zu gehen, wenn es soweit sein wird. Dich nicht alleine zu lassen in diesen letzten Minuten, wenn die Ärztin dir eine Spritze gibt und du dich fragst, warum du jetzt wieder gestochen wirst.

So wie du für mich all die Jahre da warst, so will ich nun für dich da sein. Du hast mir mehr gegeben, als alle Menschen in meinem Leben zusammen. Ich lasse dich nicht allein. Ich werde für dich stark sein, auch wenn es mir schwer fällt. Und du sollst meine Tränen nicht sehen. Du sollst dich nicht wieder um mich sorgen…

Und irgendwann, werden wir uns wieder sehen…

Momo (Winter 2012)

Update: Nun wurdest du am 12.01.2013 von deinen Schmerzen erlöst. Mögest du in Frieden ruhen, mein Freund.