Eidgenössische Rassismuskommission gegen Kopftuchverbot in Schulen

Nebst der Todesstrafe beschäftigten noch andere Themen die Eidgenossen. Eines wäre da wohl der Umgang mit der muslimischen Bevölkerung. Muslime? Das sind doch die, die gemäss Volker Pispers ihre Religion noch ernst nehmen. Klar, für uns Christen unvorstellbar…

Der St. Galler Bildungsdirektor Stefan Kölliker, Politiker der SVP, hatte ein Kopftuchverbot an den Schulen gefordert. Die EKR spricht sich nun dagegen aus, weil dieses Verbot eine «primär parteipolitisch motivierte» Aktion gegen die muslimische Minderheit darstellt.

Ich habe seit jeher Mühe mit Diskussionen über Minarette, Burkas oder Kopftücher… Ich glaube nicht, dass sich ein muslimisches Mädchen mit Kopftuch weniger gut integrieren kann als ein Mädchen ohne Kopftuch. Und wenn das das einzige Problem ist, welches wir noch haben, dann sind wir doch ganz schön glücklich dran. Oder?

Quelle und weitere Infos: http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/kopftuchverbot_1.7326324.html

Nachtrag: Mediale Aufmerksamkeit und die Todesstrafe

Ich habe mich heute Morgen schon zum Rückzug der «Initiative für die Wiedereinführung der Todesstrafe» geäussert. Offenbar war das ganze für Marcel Graf und sein Komitee wohl eher so etwas wie eine Art «Therapie». Denn, anders kann ich mir das ganze nicht erklären.

Schlussendlich haben einige Menschen, die zweifelsohne etwas Schreckliches erlebt haben, ihre Trauer und Wut in die Öffentlichkeit getragen – nur um zu «provozieren». Doch was wollten die eigentlich? Ich habe früher schon mal auf den Umstand hingewiesen, dass die Initianten die Todesstrafe nur bei Sexualdelikten (mit Todesfolge) forderten. Ein Raubmord, zweifelsohne nicht weniger schlimm, würde dann einfach «nur» mit Gefängnis gesühnt.

Schön, Marcel Graf und seine Familie hatten nun ihre berühmten «15 Minuten» Ruhm. Und was blieb? Ein bitterer Nachgeschmack, denn die ganze Diskussion zeigt wieder einmal sehr deutlich die Grenzen der Demokratie auf. Was wäre gewesen, wenn die Initiative angenommen worden wäre? Hätte man dann einfach die EMRK gekündigt, wäre aus der UNO ausgetreten und hätte munter alle Sexualstraftäter hingerichtet? Das kanns ja wohl nicht sein…

Ich weiss nicht, aber diese Initiative sagt mehr über die Initianten als über den Inhalt aus… Und ich weiss nicht, ob mich das nicht mehr beunruhigen sollte…

Todesstrafe: Blog-Reaktionen

In diesem Artikel werde ich einige interessante Meinungen in anderen Blogs verlinken, die die Todesstrafe zum Thema haben… Wird also ständig erweitert…

Ich fange mal an…

  • „Definitely insane“ – äusserst lesenswert: http://www.silversnowflake.net/liv/?p=645

Update, 25.08.2010

Todesstrafe: Originelle Leserkommentare

Gestern habe über die wohl hanebüchenste Initiativ-Idee berichtet, die zurzeit den Schweizer Blätterwald beherrscht: Die Wiedereinführung der Todesstrafe (für Sexualverbrecher). Offenbar hat das Thema hohe Wellen geschlagen und offenbar dürfen sich nun auch Menschen melden, die sonst nix zu melden haben, anders sind mir die folgenden Beiträge nicht zu erklären. Einige kleine Schmankerl von (rechts-)bürgerlich, konservativem Denken:

So meint etwa eine Leserin bei «Blick online»:
«Todesstrafe. Egal ob mit dem Auto, einer Waffe oder nur mit den Händen. Ich bin dafür!»
Genau, immerhin ist die Gute konsequent. Fehlt nur noch die Todesstrafe für Manager, die dank ihrer Gier für die Knappheit an Nahrungsmitteln sorgen, oder?

Ein anderer Leser des gleichen Portals doppelt etwa so nach:
«Typisch, immer die Kirche und die, linke Grünen, jammern. Die Todesstrafe ist das einzig richtige für Kinder-Schänder-Mörder. Daran gibts nichts zu diskutieren. Natürlich sind SP und CVP gegen die Todesstrafe… den diese Leute sind ja selber… übrigens Kirche und soziales haben in der Politik nichts zu suchen!»
Tja, was soll, was kann man da noch hinzufügen? Ganz klar, die Todesstrafe für Kinder-Schänder-Mörder ist ein interessanter Ansatz. Töten wir nun also diejenigen, die Kinderschänder töten? Oder töten wir gar Kinder, die Schänder mördern? Fragen über Fragen…
Aber das ist ja nicht das einzige Hors d’oeuvre, das dieser Beitrag beinhaltet: Es wird, wie immer in solchen Fällen, auf die Linken, Grünen und die Kirche eingedroschen. Mit dem gewagten Vorwurf: Wer ja nicht für die Todesstrafe (für Kinderschänder) sei, der sei für die Kinderschänder. Natürlich ein blanker Unsinn.

Ein anderer Leser wiederum (auf dem gleichen Portal) tut seine Meinung so kund:
«mich nimmt es wunder, die wo jetzt alle gegen die todesstrafe sind, wie die reagieren würden, wenn ein sexualverbrecher ihr tochter vergewaltigt und dann sie umbringt!!! ich bin für die todesstrafe, denn so ein mensch hat das leben nicht mehr verdient denn wenn niemand jemand vergewaltigt und auch niemand umbringt, dann wird die todesstrafe nicht eingesezt. so eingach ist dass»
Also, wenn Herr Niemand jemand vergewaltigt und auch umbringt, dann wird die Todesstrafe nicht eingesetzt. Genau, so einfach ist das…

Und noch ein literarischer Leckerbissen gefällig? Wiederum vom gleichen Online-Portal:
«Ich finde es völlig richtig dass die Todesstrafe in der Schweiz wider eingeführt werden soll. So wie das bei uns zu und her geht, ists wirklich wie im Mittelalter. Wenn die Leute sich so b enehmen wollen, dann müssen auch richtige Strafen her. Die meisten Leute lachen über unsere Gesetze. Wie manches Jahr bekommt ein Sexualtäter, he??? in max. 10 Jahren sind diese Menschen bei uns in der Schweiz wider draussen. Wo um Himmels Willen ist da die Gerechtigkeit. Her mit der Todesstrafe!!!»
Genau, die liebe Gerechtigkeit wird bemüht. Ich bin dann mal gespannt, was passiert, wenn der erste Unschuldige hingerichtet wird…

Erstaunlich sind dabei die zahlreichen Wort-Neu-Schöpfungen oder grammatikalisch-orthographischen Wunder, die einige da so vollbringen…