P0rn0s, 6 und Liebe

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Es gibt Leute, die können Sex und Liebe trennen. Für andere gehört beides unzertrennlich zusammen. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich man sich in die Haare kriegt und oftmals erscheinen Leute, die man für tolerant gehalten hätte, als erzkonservative oder sogar prüde Leute, für die die Sexualität nicht weniger als die Sünde schlechthin ist.

Für die Jugendlichen von Heute gehört Sex zum Leben. Anders als Generationen vor ihnen treibt es ihnen nicht die Schamesröte ins Gesicht, wenn sie sich die Bravo kaufen – gewisser Seiten wegen – oder mit ihren Freundinnen und Freunden hemmungslos über ihre Sexualität reden.

Gesternabend lief im «WDR» die Diskussionssendung «hartaberfair», die den Titel trug «Alles gesehen, nichts mehr gefühlt – wie schädlich ist die Pornowelle?». Ich hatte die Sendung schon einmal gesehen und als ausgesprochen interessant und kurzweilig in Erinnerung. Deshalb schaltete ich nicht gleich wieder um – auch wenn das Alternativprogramm nicht wirklich von Interesse war.

Letztendlich ging es in der Sendung darum, dass die Jugendlichen von Heute zwar wissen, was «Gangbang» und «Oralsex» ist, aber über ihren eigenen Körper nicht im geringsten Bescheid wissen.

Die Scheinheiligkeit Erwachsener, wird bei diesem Thema wieder einmal sehr deutlich: Es geht ja nur um den Schutz der Kinder und Jugendlichen… (Vor was müssen die denn geschützt werden? Nicht eher, vor wem?). Klar, dass man Heute auch freizügiger herumläuft – warum auch nicht? Klar gibt es Orte, wo man sich einigermassen passend anziehen sollte – aber sonst? Und wer behauptet, das wäre dann ein Persilschein für sexuelle Übergriffe, macht es sich natürlich viel zu leicht.

Ob vierzehnjährige, pubertierende Mädchen und Jungens schon Sex haben sollen oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich denke allerdings, es ist so, wie bei vielen Dingen im Leben: Sind beide damit einverstanden und wissen sie, was sie tun (und aus welchen Gründen), dann sollte dem nichts im Wege stehen. Und nur weil es nicht in die verstaubten Moralvorstellungen einiger selbsternannter Sittenwächter passt, ist es noch lange nicht schlecht.

Natürlich muss dieses Verhalten von seinen Gegnern nicht für super befunden werden. Darum geht es allerdings auch gar nicht. Es geht darum, die Toleranz zu leben, die man sich selber ebenfalls zugestanden haben möchte, bei Einstellungen, die vielleicht nicht allen passen.