(Vor wem) sind alle Menschen gleich?

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Gleich zwei Titel auf einmal? Ja! Warum? Weil beide Themen ineinander fliessend übergehen und es wäre äusserst naiv, diese zu trennen. Vor allem in der heutigen Zeit in welcher wieder vermehrt (leider?) auf die Herkunft der Menschen geachtet wird …
Rassismus ist heute wieder salonfähig geworden und dies nicht erst durch die enormen Wahlsiege der Rechten in Österreich und Italien (und sogar in der Schweiz …). Er wird jedoch nicht mehr so offen, wie früher gezeigt sondern ist eher im Versteckten anzutreffen.

Ich kann und will hier jetzt nicht die zahlreichen Beispiele von solchen rassistischen Äusserungen wiedergeben. Vielmehr interessiert es mich, warum es soweit überhaupt kommt. Warum man zum Beispiel hier Wallis die Völker des Balkans, vorwiegend Ex-Jugoslaven, so misstrauisch sieht. Es sind übrigens nicht mal verschiedene Gründe für diesen Rassenhass. Es sind immer die gleichen und die sind immer „faul“.

Es ist immer einfach, den anderen die Schuld zuzuweisen. Ich wage auch nicht zu bestreiten, dass es unter den zahlreichen Ausländern in der Schweiz auch durchaus kriminelle Zeitgenossen hat. Aber ist das gleich ein Grund, alle in den gleichen Topf zu schmeissen? Machen wir es uns hier nicht ein wenig zu einfach? Ich denke schon. Und den meisten Schweizern ist das sogar ganz recht.

Rassismus ist nicht erst ein Phänomen unserer Zeit. Es gab ihn schon früher. Einige (konservative?) Kreise halten ihn in der heutigen Zeit für kein wichtiges Problem mehr. Sie sehen die „Bedrohung“ eher von „Links“ … Und nicht nur deshalb sehen sie es für nicht nötig an, etwas gegen den Rassismus zu unternehmen.

Rassismus zeugt immer von der Unkenntnis über eine andere Kultur, Religion oder einfach der Menschen. Wer nichts weiss, muss das glauben, was man ihm erzählt und bildet sich eine verfälschte, vermeintlich, eigene Meinung.

„Wer nichts weiss, muss alles glauben!“ (Marie von Ebner-Eschenbach)

Wo liegt nun also der Fehler für diese Situation? Auch das ist wiederum nicht ganz einfach: Wen sollte man für diese Situation verantwortlich machen? Die Politiker, die sich zu wenig für eine Aufklärung und eine Integration von Ausländern einsetzen? Die Ausländer selber, die sich „zu wenig“ integrieren?

Gute Frage und keine Antwort.

Integration von Ausländern … Es gibt Kreise, die fordern eine aktive Integration und Beteiligung eines Ausländers. Sie müssen sich in Staatskunde auskennen und wirklich alles tun, was einen „typischen“ Schweizer ausmacht. Eigentlich idiotisch, nicht einmal die „richtigen Schweizer“ kennen sich in Staatskunde besonders gut aus und es braucht schon mal zwei Schulstunden um die sieben Bundesräte, die National- und Ständeräte des Kantons Wallis aufzuzählen … Und das in einer Klasse, wo 100% „schweizerisch“ ist …
Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem, man kann ihn mit Gesetzen zurechtstutzen aber verbieten kann man ihn nicht.

Vor WEM sind alle Menschen gleich? Rassismus kann auch in den Religionen vorkommen und dies aus dem gleichen Grund: Unwissenheit. Bestimmte Weltreligionen nehmen den die Stellung ein, sie wären die Einzigen, die den vermeintlich richtigen Gott hätten. Gewiss, man könne alles glauben, aber letztens geht nichts über uns. Komisch, oder? Und das in einer Zeit, wo den Kirchen die Leute weglaufen. Aber auch die Kirche fördert den Rassismus, wenn auch nicht gegen Rassen, aber gegen andere Gruppen von Minderheiten.

Ich kann die Frage nach dem „WEM“ nicht beantworten, ich möchte es auch nicht. Es sollte jedem selber überlassen bleiben, wem er seinen Halt verdankt. Aber man darf Menschen, die nicht die gleiche Art von Gott haben, die nicht den gleichen Weg durch ihr Leben wählen, wie andere, nicht vorverurteilen und diskriminieren.

So vielfältig, wie die Natur ist, so vielfältig sind auch die Gedanken der Menschen. Genau das macht doch den Menschen aus: Er ist vielfältig und einmalig …

Original erschienen am 19.05.01

2 Kommentare
  1. Christian sagte:

    vor mir sind alle menschen gleich, mir ist es egal an was ein mensch glaubt und woher er kommt.

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