Der emotionale Roboter…

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Roboter können, dass wissen wir eigentlich alle, keine Emotionen ausdrücken. Sie „vegetieren“ emotionslos dahin und verrichten die Arbeiten, die man ihnen befiehlt, bzw. einprogrammiert. Nun zeigt uns aber die Hollywoodtraumfabrik immer wieder in ihren bunten Filmchen, dass Roboter nun doch auch fühlen können oder die Roboter merken, dass sie nicht fähig sind, Emotionen zu zeigen (siehe Arnold Schwarzenegger in „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“).

Inzwischen können Roboter die gefährlichsten Arbeiten für uns erledigen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch ein Roboter die Klinge wetzt, wenn es an eine Operation geht. Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand: Gründlichkeit, Perfektion und keine Emotionen. Richtig, wo beim Menschen die Gefühle nur stören würden, hat der Roboter einen Chip. Er rastet nie aus, wird nicht wütend und schlägt niemanden. Er kann aber auch nicht lachen, weinen oder sich an den Dingen des Lebens erfreuen.

Für die einen mag es wohl ein Vorteil sein, wenn sie keine Emotionen spüren müssen. Für andere sind sie der Reiz des Lebens. Mit Emotionen kann man sich dem Partner hingeben, ihm Gefühle vermitteln. Das Lachen gehört ebenso zu unserem Leben wie das Weinen oder das Ausrasten. Wir haben diese Vorgänge in den zahlreichen Jahren unseres Bestehens zu festen Eigenschaften unserer Persönlichkeit gemacht.

Was nützen Emotionen, wenn man sie nicht zulässt? Wenn man sie verdrängt und ignoriert? Die Folgen sind katastrophal. Man wird von ihnen dann erschlagen, wenn man es am wenigsten erwartet und vor allem, wenn man es am wenigsten brauchen kann …

Ich persönlich wäre lieber ein Roboter. Ich würde zwar tun, was man mir befiehlt, müsste aber nicht die Trauer, die Ungerechtigkeit und vor allem die Gewalt auf Erden sehen. Klar, diese Prozesse gehören zu unserem Leben. Aber wenn man sieht, wie einem ein Mädchen das Herz brechen kann, wie man ohne Grund traurig sein kann, dann wäre man als Roboter doch besser bedient, oder?

Ja, Roboter sind strohdumme Maschinen. Richtig. Sie besitzen keine Emotionen, also etwas, was den Menschen ausmacht (so war es jedenfalls vor einigen Jahren noch …). In der heutigen Zeit ist es allerdings fraglich, ob man mit Gefühlen noch weit kommt. Sind sie nicht bereits veraltet und zu Kitsch verkommen? Ich glaube nicht. Solange es Menschen gibt, solange wird es auch Emotionen geben.
Das Problem ist wohl, dass wir in unserer schnelllebigen Zeit viel zu wenig auf unsere Gefühle achten. Wir (be-)nutzen sie nur noch dann, wenn sie für unseren Zweck dienlich sind. Leider. Vielleicht gibt es ja noch Menschen, irgendwo auf einer einsamen Insel, die ganz ohne Uhr leben und sich um ihre Gefühle kümmern.

Back to the roots …

Original erschienen am 29.06.01

5 Kommentare
  1. Christian sagte:

    ohne gefühle wären die menschen schon ausgestorben, aber vielleicht wäre das sogar gut.

  2. Christian in Wien sagte:

    ohne gefühle wären wir vermutlich schon deshalb ausgestorben, weil wir keine angst oder liebe verspüren würden, und unsere instinkte sind doch etwas verkümmert, leider.

  3. Christian in Wien sagte:

    die triebe ja, nur die sind ja instinkt, ich rede von der angst die die art erhält, die verhindert das man zu weit geht :-)

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